Der Zehmener Altar stellt das erste Projekt des Kunstretter e.V. dar. Dabei handelt es sich um ein Kunstwerk der Spätgotik, welches aufgrund seiner Geschichte ein Schattendasein führte und zusehends verfiel.
Die bewegte Geschichte des 500 Jahre alten Kunstwerks reicht bis in die Gegenwart. Es stammt aus der Dorfkirche in Zehmen, einem Ort südlich von Leipzig. 1958 wurde das Dorf weggebaggert. Die Bewohner wurden "verpflanzt" und auch die Kirchenausstattung. Dem Altar als eines der letzten Überbleibsel des Dorfes fehlten die Menschen, die sich ihm verbunden fühlten. Er geriet in Vergessenheit und wurde nicht mehr gepflegt. Heute steht er in der Kirche in Großdeuben.
Hier setzte das Konzept von Kunstretter an. Im Jahr 2011 liefen die organisatorischen Vorbereitungen wie die restauratorische Voruntersuchung, Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der denkmal-schutzrechtlichen Genehmigung und Ausschreibung. Dabei lag uns vor allem am Herzen, das Kunstwerk wieder ins Licht der Öffentlichkeit und mit den Menschen in Verbindung zu bringen.
Im Jahr 2012 gab es daher zahlreiche Veranstaltungen:
Treffen ehemaliger Zehmener „Zehmen eine unvergessene Heimat“ (16.6.12): An einem Nachmittag trafen sich ehemalige Zehmener Bürger vor dem Altar und tauschten Erinnerungen und Geschichten aus. Viele brachten Fotos und Dokumente mit, die an das Dorf Zehmen erinnern.
Salon mit dem Titel „Ein Altar im gläsernen Sarg?“ (16.6.12): Experten diskutierten die Frage, wie das Retabel in der Kirche präsentiert werden könnte.
Vortrag über den Altar und die Restaurierung zum Altar im Rahmen der Orgelfahrt des Bachfestes
Benefizkonzert mit dem Leipziger Symphonieorchester (14.7.12)
Vorträge der Semesterarbeiten zweier Museologiestudentinnen der HTWK Leipzig (Leitung Prof. Johannes Tripps) (14.7.12)
Weihnachtsbasar
Eine intensive Öffentlichkeitsarbeit (Zeitungen, Internet, Radio) begleitete alle Ereignisse. Als PR und Einnahmequelle wurden Klappkarten, Teelichtkarten und ein Bastelbogen gedruckt und bei den Veranstaltungen verkauft .
Die Mittel für die dringend notwendige Restaurierung wurden durch Spenden, Eigenmittel der Gemeinde und die Förderung des Landes aufgebracht, sodass das Projekt Zehmener Altar mit der Unterstützung von Kunstretter e.V. 2014 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Kirchgemeinde organisierte ein Orgelkonzert und die Restauratorin Anke Noczinski hielt einen Vortrag über die Arbeiten am Altar.
Unser Dank gilt Allen, die dieses Projekt tatkräftig oder finanziell unterstützt haben.